Verein für Gartenkultur und Heimatpflege Schaephuysen
ehemals
Obst und Gartenbauverein Schaephuysen
Mündliche Überlieferungen besagen, der Gartenbauverein Schaephuysen sei erstmals im Jahre 1924 gegründet worden. Gründer und Vorsitzender soll der Hauptlehrer der Schaephuysener Volksschule, Andreas Giesen, gewesen sein. Abgesehen davon, dass Lehrer Giesen erst im Jahre 1928 in Schaephuysen zuzog, sind auch schriftliche Aufzeichnungen nicht vorhanden.
Sollte tatsächlich bereits in den zwanziger Jahren ein Gartenbauverein in Schaephuysen ins Leben gerufen worden sein, so ist er wohl in den folgenden Jahren wieder zum Erliegen gekommen. Es wird daher als Gründungsjahr des heutigen Vereins auf das Jahr 1948 zurückgegriffen.
Nach der Währungsreform vom 20. Juni 1948, als Handelsprodukte wieder in ausreichendem Maße zur Verfügung standen, schlossen sich einige Schaephuysener Bürger - namentlich bekannt sind noch Wilhelm Heinenbruch, Peter Mäschig und Heinrich Schmitz – zusammen, um durch Großeinkauf von Saatgut, Dünger, Torf und anderen landwirtschaftlichen Produkten bessere Waren zu günstigen Preisen zu erhalten. In einer bald folgenden Versammlung wurde der „Obst- und Gartenbauverein Schaephuysen" gegründet und Wilhelm Heinenbruch zum 1. Vorsitzenden gewählt
Vom 03.-05. Oktober 1953 organisierte der Verein im Saale und in einem Zelt auf dem Außengelände der Gaststätte Hauser eine Obst- und Gartenschau, die unter der Schirmherrschaft des damaligen Landrats Simecek stand. Hierbei wurden Gartenprodukte der Vereinsmitglieder sowie Waren und Gartengeräte der heimischen Firmen dargeboten. Rund 600 Besucher verhalfen dieser Ausstellung zu einem großen Erfolg.
Am 18.11.1953 wurde der neue Ehrenfriedhof vor der Kirche in Schaephuysen für die Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege eingeweiht und anschließend durch Bürgermeister Beelen dem Gartenbauverein zur Betreuung und Pflege übergeben.
Für seinen außergewöhnlichen Einsatz und seine besonderen Leistungen im Gartenbauverein Schaephuysen, erhielt der 1. Vorsitzende Hermann Klöttschen im Oktober 1959 vom Vertreter des Landesverbandes der Obst- und Gartenbauvereine die Goldene Ehrennadel überreicht, die höchste Auszeichnung des Landesverbandes.
Nach dem Tode von Hermann Klöttschen übertrug man im Dezember 1974 Erwin Gehrmann die Führung des Vereins. Im Laufe der Jahre hatte man das Betätigungsfeld um die Heimat- und Geschichtspflege erweitert, welches man dann auch bei der Jahreshautversammlung 1976 durch Änderung des Namens in „Verein für Gartenkultur und Heimatpflege“ zum Ausdruck brachte.
In rund drei Jahrzehnten engagierte sich Erwin Gehrmann stets zum Wohle der Ortschaft Schaephuysen. Als Vorsitzender leitete er 25 Jahre die Geschicke des Vereins für Gartenkultur und Heimatpflege. Hierbei galt sein besonderer Einsatz stets der Verschönerung und Gestaltung des Ortes. So hatte er großen Anteil daran, dass Schaephuysen zahlreiche Auszeichnungen im Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" errungen hat.
Dieses besondere Engagement fand im Jahre 1995 seine erste Würdigung. In Anerkennung seiner herausragenden Leistungen auf kulturellem und heimatkundlichen Gebiet wurde ihm, auf Beschluss des Rates der Gemeinde Rheurdt, der Ehrenring der Gemeinde verliehen. Am 31. Mai 2000 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.
Schon früh sah er die Notwendigkeit, die Arbeit der vielen Vereine im Ort aufeinander abzustimmen und zu koordinieren. Aus diesem Grund wurde von ihm die Interessengemeinschaft der Schaephuysener Vereine ins Leben gerufen und 10 Jahre auch von ihm geführt.
Im Jahre 1993 setzte er seinem Schaffen die Krone auf. Durch seine Initiative wurde in Schaephuysen die Heimatstube eingerichtet, die sich zwischenzeitlich zu einem weit über die Grenzen des Dorfes hinaus bekannten kleinen Heimatmuseum entwickelt hat.
Quellen: Festschrift des Vereins zum 50 jährigen Jubiläum 1998 und Mitteilungsblatt Rheurdt vom 09. Juni 2000