"Gleise der Artenvielfalt"
Unsere Eule mit neuem Flyerkasten
Im Vorbeifahren gut zu erkennen, zeigt diese Lore nun ebenfalls den Standort der Gleise.
Der verlassene Bahndamm wird von der Rayener Straße aus als fußläufige Zuwegung bzw. als Schiebeweg zum nachgenutzten Trafoturm „Stele der Biodiversität“ ausgebaut.
Durch die Anlage einer „Achse des Artenschutzes“ mit der Durchforstung und Aufwertung des Gehölzbestandes, sowie der Anlage von drei „Artenschutzfenstern“, in denen multimediale Infoeinheiten installiert werden, öffnen sich bewusst neue Perspektiven des Artenschutzes.
Zusammen mit Schaephuysen Heimspiel e.V. entwickelt sich unter Federführung des VfGuH ein Highlight am Ortseingang und wesentlicher Bestandteil des Wandelweges.
Gerne beteiligte sich der damalige Bürgermeister Klaus Kleinenkuhnen zusammen mit Michael Sonfeld von der Initiative Turmtransformation die schwierigen Genehmigungen und Gestattungen zu erlangen.
Auf der Basis eines Umweltgutachtens wurde die umweltrechtliche Genehmigung erteilt. Die NIAG sprach eine unbefristete Gestattung aus. Auf der Rayener Str. wurde ein Tempolimit eingerichtet. Mit dem Grundstücksnachbarn Walz konnte die Bewässerung geklärt werden und die Landwirtsfamilie Born legte einen Blühstreifen parallel zu den Gleisen an.
Der Verband Artenschutz in Franken begleitete die Projektion inhaltlich und die Deutsche Postcode Lotterie finanzierte das Projekt großzügig. In unzählige Ehrenamtsstunden wurde die Grundlagenarbeit der Gartenvision Walleneit verfeinert.
Neben den Einbauten und Pflanzungen für den Artenschutz engagiert sich die Gruppe „Kunst trifft Natur“ durch die Ausstellung von Kunstwerken am Gleis.
Im Jahreskreis sind immer wieder Pflegearbeiten nötig, für die der VfGuH gerne Hilfe entgegen nehmen würde.
Landschaftsbauer Armin Walleneit, Projektleiter Michael Sonfeld, Mario Gürtner und Claudia Koschare vom Verein für Gartenkultur und Heimatpflege und Bürgermeister Klaus Kleinenkuhnen auf der alten Bahnstrecke. Foto: Christoph Reichwein (crei)
Ein Weg zum Trafoturm – Gleise der Artenvielfalt—
die Verwandlung eines aufgelassenen Bahnkörpers
Michael Sonfeld suchte seit 2009 nach einer geeigneten Zuwegung zum Turm. Die Ablehnung der unteren Naturschutzbehörde zur Anlegung eines Mulchweges parallel zu den Gleisen im Landschaftsschutzgebiet konnte jegliche Hoffnung zerstören. Der Verweis auf die Nutzung der Gleise als sogenannter „Natur auf Zeit“, ließen sich wegen der komplexen Aufgabenstellung nur schwerlich realisieren.
Wieder war AiF der Initiator für den heutigen Ausbau.
Mit der erneuten Bewerbung und Zuteilung von Fördermitteln zur Errichtung der „Gleise der Artenvielfalt“ wurde der Grundstein für einen weiteren Premiumstandort für Umweltbildung und Artenschutz gelegt.
Der Verein für Gartenkultur und Heimatpflege Schaephuysen e.V. (VfGuH) stand als Projektpartner schnell fest, der dann mit den Heimspielern ein Gesamtkonzept umsetzte.
Zusammen mit Bürgermeister Kleinenkuhnen verhandelte Michael Sonfeld grundstücksnutzende Verträge mit der NIAG, den Grundstücksnachbarn Walz und der Landwirtsfamilie Born.
Ein Umweltgutachten wurde beauftragt und eine Genehmigung nach dem Landschaftsrecht beim Kreis Kleve erwirkt.
Im ökologisch genehmigten Zeitfenster konnten im Herbst 2019 Teile der Gleise gerodet bzw. der Bewuchs ausgedünnt werden. Auf Durchwurzelungsflies wurde neben einem Leerrohr für die Beleuchtung (Westnetz) Mineralschotter und dann eine wassergebundene Oberfläche aufgebracht und verdichtet. Die wuchernden Brombeeren wurden entfernt, Müll beseitigt und die Inseln für die Schulungseinheiten aufgeschüttet.
Neben den Fledermausquartieren für die Leitart an diesem Weg, wurde als Highlight von Armin und David Walleneit ein „Reptiliarium“ errichtet. Hier wird für den Privatgarten aufgezeigt, wie man mit Trockenmauer, Lesestein- und Totholzhaufen seinen Garten für Reptilien und Insekten attraktiv gestalten kann.
Unter dem Motto „ohne Fleiß kein Preis“ stellten sich viele Mitglieder beider Vereine ehrenamtlich in den Dienst der Sache.
Im September errichtete dann die Firma Oppel die insgesamt 8 Lehreinheiten. Zu den Themen Wildbienen, Fledermäuse und Reptilien können große und kleine Besucher wissenswertes erfahren.
Auf einem alten Betonklotz wurden alle Sponsoren und Gönner verewigt.
Obenauf steht das Emblem des „Wandelweges der Artenvielfalt“, die Eule. Michael Tönnis fertigte das Kunstwerk in 3D an.
Kurz vor dem Lockdown konnte unter den gebotenen Regeln die Arbeit den Bürgern offiziell übergeben werden.
Der Dank und die große Anerkennung des Geschäftsführers Sascha Maas vom Sponsor Partner Deutsche Postcode Lotterie waren Anerkennung für die vielen ehrenamtlich geleisteten Stunden.
Pünktlich um 11 Uhr wurde das Band durchschnitten und der Weg und der Turm eröffnet.
80 Kinder und Jugendliche pflanzten an dem Tag Nährgehölze mit ihrer persönlichen Patenschaft.
Eröffnung der Gleise am 24.10.2020
Ein Turm, ein Gleis – Wandelweg der Artenvielfalt—
eine Idee wächst und zieht Kreise durch Schaephuysen
Mittlerweile hat sich der Spirit der beiden Aktionen rund um Turm und Gleis zur Idee „Wandelweg der Artenvielfalt“ erweitert.
Hierbei sollen vorhandene und neu projektierte Maßnahmen im Artenschutz an einem Weg miteinander verbunden werden. Ob Storchennest, Landwehrbachrenaturierung, Mehrgenerationenspielplatz, Bürgergarten, Spalierobst, Bienenzucht, Nahrungshecken, Streuobstwiesen, Heimatmuseum und öffentliche Grünflächen; alles soll mit Weitblick im Sinne der Artenvielfalt entwickelt werden. Hier sind dann auch wieder alle Schaephuysener Vereine mit ihren Bürger- innen herzlich zur Mitwirkung eingeladen.
Zusammen mit Birgit Golitz engagiert sich eine Gruppe von Künstler-innen unter dem Motto „Kunst trifft Natur“ am Wandelweg und stiftet Kunstwerke, die sich in die Natur integrieren.
Hat Sie die Story inspiriert? Freiwillige Helfer, auch solche, die nicht aus Schaephuysen kommen, sind herzlich eingeladen.
Familiengründung am Heimspiel Turm - Dohlen halten Einzug
Gleise und Turm laden die Nachtschwärmer ein, die Eindrücke am Turm auf der Sinnesliege zu genießen.